Solltest du bereits auf Verlagssuche gegangen sein, bist du wahrscheinlich auch auf den Begriff «Exposé» gestoßen. Verlage legen großen Wert auf Exposés, weil diese die wichtigsten Informationen über das angebotene Werk in wenigen Seiten zusammenfassen. Neben einer Leseprobe oder/und einer Kurzvita sollte das Exposé somit ein elementarer Bestandteil einer jeden Einsendung sein. In diesem Artikel erfährst du, was ein Exposé enthalten sollte.
Das Wichtigste zuerst
Titel
Nenne den Titel (und evt. Untertitel) deines Werks.
Genre
Bestimme, welches Genre auf dein Werk zutrifft. Handelt deine Geschichte von einem Detektiv aus dem 18. Jahrhundert, würde wohl «historischer Detektivroman» am besten passen. Achte darauf, das Genre so genau wie möglich zu bestimmen (nicht nur «Fantasy», sondern z.B. «High Fantasy»; nicht nur «Romance», sondern z.B. «Dark Romance» etc.).
Zeit und Schauplatz
Gib an, in welcher Zeit(spanne) und an welchen Orten deine Geschichte spielt (z.B. 2016 bis 2020 in Berlin). Sollten Zeit und Schauplatz für deine Geschichte irrelevant sein, kannst du diesen Punkt auch weglassen.
Zielgruppe
Nenne die potenzielle Zielgruppe für dein Werk. Hast zu zum Beispiel eine New-Adult-Geschichte geschrieben, könnten sich junge Leser:innen zwischen 16 und 30 Jahren dafür interessieren. Ältere Menschen wiederum würden in einer Buchhandlung vielleicht eher nach einem historischen Kriminalroman greifen. Die Angabe der Zielgruppe macht es für Verlage einfacher, dein Werk auf dem Buchmarkt einzuordnen und Verkaufschancen abzuschätzen.
Vergleichbare Werke
Um den Verlagen ein besseres Verständnis für deine Geschichte zu vermitteln, kannst du bereits veröffentlichte Bücher nennen, die deinem eigenen Manuskript ähnlich sind. Hast du einen Kriminalroman geschrieben, in dem der/die Täter:in über besondere Fähigkeiten verfügt, könntest du beispielsweise «Das Parfum» von Patrick Süskind als vergleichbares Werk nennen.
Umfang in Zeichen
Eine weitere wichtige Angabe ist der Umfang deines Manuskripts. Diesen kannst du entweder in Normseiten, in Zeichen inkl. Leerzeichen oder in Anzahl Worten angeben (z.B. 250 Normseiten, 412’500 Zeichen inkl. Leerzeichen oder 50’000 Worte).
Klappentext
Klappentexte sind kurze Texte von ein paar Sätzen, die meist auf der Rückseite eines Bucheinbands (Rückendeckel) oder auf den Einschlagkappen eines Buches stehen. Der Klappentext soll auf spannende Weise die wichtigsten Infos zu deiner Geschichte wiedergeben und Neugierde in den potenziellen Leser:innen wecken. Der Klappentext des Thrillers „Schweizer Logout“ von Armin Öhri beispielsweise lautet folgendermaßen:
«In der Schweiz kommt es zu einer beispiellosen Häufung von Internetstörungen: gelöschte Webseiten, geleakte Passwörter, ungewollt verschickte Pornografie. Das lässt die aufstrebende Online-Journalistin Mia Abderhalden und den jungen Hacker Maxi Winter aufhorchen. Was hat es mit den groben Sicherheitslücken auf sich? Die beiden ermitteln. Dabei bahnt sich eine Gefahr an, welche die Eidgenossenschaft in eine Katastrophe stürzen könnte. Was passiert, wenn jemand das Internet im gesamten Land lahmlegt?» (Gmeiner-Verlag)
Inhaltsangabe
Anders als beim Klappentext soll die Inhaltsangabe deine gesamte Geschichte (chronologisch) zusammenfassen, und zwar samt Plot-Twists und Schluss. Du musst also nicht davor zurückschrecken, zu spoilern, denn der Verlag möchte durch die Inhaltsangabe genau erfahren, was in deiner Geschichte geschieht. Die große Herausforderung besteht darin, den Inhalt auf einer bis max. eineinhalb Seiten zusammenzufassen.
Figurencharakterisierung
Auch wenn die meisten Verlage dies nicht explizit verlangen, kannst du die wichtigsten Figuren deiner Geschichte vorstellen und in wenigen Sätzen charakterisieren. Auf fantaxy.de wird Harry Potter beispielsweise folgendermaßen charakterisiert (gekürzt):
„Harry James Potter ist ein Zauberer und der Hauptcharakter. Er ist der Sohn von Lily und James Potter und erlangt Berühmtheit dadurch, dass er als Kleinkind einen Angriff von Voldemort überlebte. Die markantesten Merkmale von Harry sind seine schwarzen Haare, die grünen Augen, seine runde Nickelbrille und seine Blitznarbe. Er ist sehr neugierig und hat den unbedingten Willen, ihm nahestehende Personen zu retten.“
Wenn du dir genügend Zeit nimmst, sorgfältig arbeitest und die oben genannten Punkte umsetzt, hast du deine Chancen bei der Verlagsbewerbung bereits stark erhöht. Die Verlage werden sich über ein gelungenes Exposé freuen. Viel Erfolg!
